«Rathausmutter»
Heidi Rothen führte während 33 Jahren das Zepter im Rathaus Luzern. Im Volksmund erhielt sie deshalb von Bürgerinnen, Bürgern und Politikern – wohl wegen ihres stets offenen Herzens für alle und alles – die liebevollen Übernamen «Stadtmutter» oder «Rathausmutter». Obwohl sie der Liberalen Partei angehörte, hielt sie sich kaum an politische Regeln. Im Vordergrund ihres unermüdlichen karitativen Schaffens standen und stehen benachteiligte Minderheiten, die Unterstützung von Randständigen oder am Abgrund stehende Einzelpersonen oder Familien.
Bei dieser Aufzählung ihres Schaffens handelt es sich nur um Bruchteile ihres unermüdlichen Wirkens. Ihre Erfahrungen mit verschiedenen politischen Kulturen hat Heidi Rothen in über 100 noch unveröffentlichten Tagebuch-Bänden festgehalten. Im Verlaufe ihres Lebens verbrachte sie zwölf Jahre im Grossen Bürgerrat von Luzern. Sie gehörte während drei Legislaturperioden dem Grossen Rat des Kantons Luzern (heute Kantonsrat) an, in den sie auf Anhieb mit dem besten je verzeichneten Stimmresultat gewählt wurde.
Im Jahre 2004 ist Heidi Rothen beruflich in den Ruhestand getreten. Dies erlaubt ihr heute, ihre Zeit vermehrt auf ihrer Alp in Mels, oberhalb von Sargans – wo sie aufgewachsen ist – zu verbringen. Heidi Rothen, von einigen wenigen gefürchtet, von vielen geschätzt, wird so lange sie lebt, nicht aufhören, sich für eine menschlichere Welt und für Bedürftige einzusetzen.